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Samstag, 20. Juli 2019

Die Rosengärtnerin von Sylvia Lott [Rezension]

Cover
(alle Rechte beim Verlag)
Zum Inhalt:
Wo wilde Rosen ein altes Herrenhaus umranken, sucht eine Frau nach ihren Wurzeln ...

Frankreich 1958: Jeanne verzaubert in den Fünfzigerjahren ganz Paris mit ihren Chansons. Nun lebt sie mit ihrem Mann in einem Château im malerischen Loire-Tal und widmet sich leidenschaftlich ihrer großen Liebe, der Rosenzucht. Doch ein Schatten liegt über ihrem Glück, denn Jahre zuvor musste sie das, was sie am meisten liebte, zurücklassen, um zu überleben ...

Hamburg 2017: Die Journalistin Ella erbt ein verfallenes Anwesen in Frankreich. Sie ahnt nicht, dass das Vermächtnis ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Und dass es ein Geheimnis birgt, das zu Ellas Wurzeln an der ostfriesischen Küste zurückreicht ...  

(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)

Leseprobe


Die Autorin:
Die freie Journalistin und Autorin Sylvia Lott ist gebürtige Ostfriesin und lebt in Hamburg. Viele Jahre schrieb sie für verschiedene Frauen-, Lifestyle- und Reisemagazine, inzwischen konzentriert sie sich ganz auf ihre Romane. Mit »Die Inselfrauen«, »Die Fliederinsel« und »Die Rosengärtnerin« stand sie wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. 
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
Die Journalistin Ella erhält überraschend die Nachricht, dass Baronin Jeanne de Cremont ihr ein großes Anwesen an der Loire vererbt hat. Bedingung ist aber, dass Ella ein Jahr dort leben muss bevor das Anwesen endgültig in ihren Besitz übergeht. Ella hat keine Ahnung, wer ihre Gönnerin ist, aber sie nimmt die Herausforderung an und nutzt diese Chance, ihr Leben zu ändern.
Vor Ort trifft sie auf nette Menschen und erfährt, dass die Unterhaltskosten für das Anwesen für ihr "Probejahr" gesichert sind, allerdings kein Geld für dringend notwendige Sanierungen vorhanden ist.
Im zweiten Handlungsstrang, beginnend im Jahr 1942, lernen wir Jeanne als junges Mädchen kennen. Sie lebt an der Loire in einer von Deutschen besetzten Gegend. Sie hilft auf einem Weingut und kümmert sich dort auch um die Rosenstöcke. Der Sohn des Winzers ist ihr bester Freund. Als sie auch im Widerstand gegen die Deutschen mithilft und die Lage gefährlich wird, entschließt sie sich, als Fremdarbeitern nach Deutschland zu gehen. Sie landet auf einem Bauernhof in Ostfriesland, wo sie gut aufgenommen wird. Als sie sich in den verheirateten Gutsbesitzer verliebt, beginnt für sie eine schöne Zeit, die allerdings mit einer schicksalhaften Entscheidung endet.

Sylvia Lott verknüpft in diesem Roman ein Stück Zeitgeschichte mit einer Familiengeschichte.
In der Gegenwart beginnt Ella zu recherchieren, wer Jeanne war und warum sie als Erbin ausgewählt wurde. Durch Briefe, die sie in Jeannes Schreibtisch entdeckt, findet sie bald heraus, welche Verbindung zwischen ihr und Jeanne besteht. Diese Briefe sind immer wieder zwischendurch eingeschoben, zum Beginn der Kapitel, die aus Jeannes Sicht erzählt werden.
Jeanne wurde in den 1950er Jahren eine berühmte Chanson-Sängerin und komponierte und textete ihre Lieder selbst. Auch auf den alten Notenblättern finden sich Hinweise auf Jeannes Lebensgeschichte.
Und so nimmt Ella sich vor, alles lückenlos zu recherchieren und Jeannes Biographie zu schreiben.

Jeannes Geschichte und ihr Schicksal zu verfolgen war für mich sehr fesselnd. Das Schicksal der sogenannten "Fremdarbeiter" in der Nazizeit und dessen Folgen war mir so detailliert nicht geläufig. Daher hat mir der Roman auch noch ein Stück Zeitgeschichte näher gebracht.
Aber auch Jeannes Leben nach dem Krieg, als sie in ihre Heimat zurückkehren konnte, hat mich bewegt und auch sehr berührt, denn dass sie damals scheinbar freiwillig ins Land des Feindes ging, wurde von einigen ihrer Landsleute als Verrat angesehen.

Aber auch Ellas Geschichte in der Gegenwart ist spannend. Denn neben ihren Recherchen muss sie sich als neue Besitzerin des Anwesens behaupten. Sie wird kreativ, lädt Freunde und Künstler ein, die frischen Wind in das kleine Dorf bringen. Dadurch entsteht eine tolle Gemeinschaft, die sich zum Ziel setzt, das Anwesen und alles was dazu gehört, zu erhalten.
Auch die Liebe tritt unerwartet in Ellas Leben und plötzlich sieht sie neue Perspektiven in ihrem Leben.

Mit viel Liebe zum Detail erzählt Sylvia Lott die Geschichte zweier starker Frauen. In diesem Roman sind beide Handlungsstränge gleichermaßen fesselnd und auf ihre Art auch bewegend.
Der Schreibstil ist gefühlvoll und bildhaft. Die fiktiven Örtlichkeiten beschreibt die Autorin, die sich dafür von realen Orten inspirieren ließ, sehr anschaulich, so dass ich mich als stille Beobachterin vor Ort fühlte. 
In ihrem Nachwort beschreibt sie ihre umfangreichen Recherchen, sowohl zur Historie als auch zu den Orten und gibt damit noch einige interessante Informationen.

Diese großartige und komplexe Familiengeschichte mit historischem Hintergrund war spannend, fesselnd und auch sehr unterhaltsam.
Warum sie "Die Rosengärtnerin" heißt, findet man beim Lesen schnell heraus und nicht nur deshalb gebe ich gerne eine uneingeschränkte Leseempfehlung!


Fazit: 5 von 5 Sternen



Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Blanvalet Verlag
und das Bloggerportal!











 
Taschenbuch: 592 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag; Auflage: Originalausgabe (20. Mai 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 373410632X
ISBN-13: 978-3734106323




Format: Kindle Ausgabe
Dateigröße: 2177 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 592 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag; Auflage: Originalausgabe (20. Mai 2019)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B07K279DT9




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2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Conny,

    von Sylvia Lott habe ich die Inselgärtnerin gelesen und war auch ganz angetan vom Schreibstil und den eingebauten musikalischen Hits.
    Nach deinem positiven Urteil werde ich mir diesen Roman auch mal auf die Wunschliste setzen. Ich weiß allerdings nicht, wann ich die mal einlösen werde. Die letzten Buchpakete waren recht umfangreich. :-)

    Komm gut durch die Arbeitswoche und lass dich nicht ärgern. Ich drücke dir mal die Daumen, dass du da unbeschadet durch die Woche kommst.

    Einen schönen Abend noch und liebe Grüße,
    Barbara

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Barbara,

      das Buch solltest Du lesen, denn ist eine wirklich tolle Geschichte und der historische Hintergrund ist gut recherchiert.

      Den ersten Arbeitstag habe ich mal überstanden. Aber morgen wird es spannend, denn wir werden über die anstehenden Veränderungen informiert. Evtl. bekomme ich nach einem dreiviertel Jahr schon wieder einen neuen Chef und verliere einige Kollegen, weil unsere Organisationseinheit aufgeteilt wird.

      Schönen Abend und liebe Grüße

      Conny

      Löschen

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