Zum Inhalt:
Hals über Kopf verlässt Klavierspielerin Jule Wien, um ihrem gewalttätigen Ex
zu entkommen. Zuflucht findet sie unerwartet in einem fremden Haus in der
Provence. Dieses Anwesen gehört Jo, den sie im Museum getroffen hat. Ohne es
zu ahnen, gibt er ihr die Möglichkeit, einen Neuanfang zu wagen. In der
malerischen Landschaft Frankreichs öffnet Jule ihr Herz wieder für die
Schönheiten des Alltags und stellt sich ihren Dämonen. Denn Heilung liegt in
der Konfrontation mit der eigenen Geschichte und in der bedingungslosen
Annahme der eigenen Zerbrechlichkeit. Das lehren sie die Gespräche mit Jo, der
seine eigenen Wunden zu kurieren sucht. Doch als die Vergangenheit sie einholt
und die Gefahr vor ihrer Tür steht, muss Jule eine Entscheidung treffen
…
(Kurzbeschreibung lt.
Droemer Verlag)
Die Autorin:
Annette Hohberg wurde 1960 in Schleswig-Holstein geboren. Sie verließ den
Norden nach der Schule Richtung München. Dort studierte sie Linguistik,
Literaturwissenschaften und Soziologie und begann danach als Journalistin zu
arbeiten. In der Zeit besuchte sie viele Male die indonesische Insel Bali.
Ihre erste Reise fand Ende der 80er-Jahre statt. In den nachfolgenden
Jahrzehnten war sie immer wieder für einige Wochen dort, knüpfte
Freundschaften und schrieb mit einer balinesischen Köchin ein Kochbuch. Die
Insel und ihre Bewohner, ihre Traditionen und Bräuche haben tiefe Spuren in
ihr hinterlassen. Die Idee, einen Roman auf der Insel der Götter zu verorten,
war da nur folgerichtig. Es ist auch eine Liebeserklärung an einen Ort, in dem
sie so etwas wie eine zweite Heimat gefunden hat. Annette Hohberg ist gut
dreißig Jahre später wieder in ihre erste Heimat, nach Schleswig-Holstein
gezogen. Sie lebt jetzt auf einem Gutshof an der Ostsee.
(Quelle: Droemer Verlag)
Meine Meinung:
Jule ist Klavierspielerin und –lehrerin in Wien. Leider ist die Beziehung zu
ihrem Lebensgefährten ziemlich toxisch und es ist schon öfter zu häuslicher
Gewalt gekommen. Bisher hat sie aber nicht den Mut und die Kraft aufbringen
können, ihn zu verlassen.
Bei einem Museumsbesuch lernt sie zufällig Jo kennen, mit dem sie ins Gespräch kommt. Die beiden tauschen Telefonnummern und verabreden sich zu einem erneuten Treffen. Doch dazu kommt es nicht, denn Jule wacht nach einem erneuten Angriff im Krankenhaus auf. Der behandelnde Arzt macht ihr Mut und Jule trifft endlich die Entscheidung, ihren Partner zu verlassen. Sie möchte aber nicht in der Nähe z. B. in einem Frauenhaus bleiben sondern will weg, so weit wie möglich.
Sie erinnert sich an das Gespräch mit Jo, der sympathischen Zufallsbekanntschaft, der sie irgendwie berührt hat. Er hatte ihr von einem Haus in Frankreich erzählt, das seinen verstorbenen Eltern gehört hat und das nun die meiste Zeit leer steht. Sie ruft Jo an und bittet ihn darum, dorthin reisen zu dürfen.
Und so bricht sie alle Brücken hinter sich ab und flieht nach Frankreich, wo Freunde von Jo, die sich um das Haus kümmern, sie in Empfang nehmen.
In der malerischen Landschaft der Provence kommt Jule zur Ruhe und beginnt ihr neues Leben.
Dieser Roman hat mich von Anfang an sehr bewegt. Denn zu Beginn werden einige Ereignisse der häuslichen Gewalt geschildert, die mich geschockt haben. So etwas sollte niemand erleben müssen und ich hätte Jule am liebsten zugerufen, dass sie sich Hilfe suchen soll. Aber Jule geht ganz mutig einen anderen Weg. Sie möchte sich nicht der Gefahr aussetzen, in der sie sich vermutlich befinden würde, wenn sie ihren Partner anzeigt und die Polizei Ermittlungen aufnimmt. So geht sie nicht in ein Frauenhaus, wo sie gefunden werden könnte sondern verlässt das Land. Nur mit wenigen Dingen, die sie bei sich hat und dem Notwendigsten, das sie sich unterwegs kauft verlässt sie Wien und Österreich und fährt nach Frankreich. Für diesen Mut habe ich Jule bewundert, denn sie lässt ja alles zurück. Einzig mit ihrer besten Freundin nimmt sie telefonisch Kontakt auf, verrät aber auch ihr nicht, wo sie sich befindet, um die Freundin zu schützen.
Mit dem Ehepaar, Jos Freunde in Frankreich, findet sie neue Freunde und auch in dem kleinen Ort, in dessen Nähe das Haus liegt, wird sie freundlich aufgenommen. Und so kommt sie zur Ruhe und viele Telefonate mit Jo führen auch dazu, dass sie sich mit den Dämonen ihrer Vergangenheit auseinandersetzt. Da war die gestrenge Erziehung durch ihre Mutter, in der viel Wärme und Verständnis fehlte und der viel zu frühe Tod ihres geliebten Vaters und natürlich die schlimme Zeit mit dem Ex-Partner.
Doch Jule findet den Weg aus der Dunkelheit ihres Lebens zurück ins Licht, bis die Vergangenheit sie noch einmal einholt.
Annette Hohberg hat mich schon mit einigen ihrer früheren Romane begeistert. Auch hier ist es ihr wieder wunderbar gelungen, eine tragische Geschichte sehr emotional und eindringlich zu erzählen. Besonders das schwierige Thema der häuslichen Gewalt schildert sie einfühlsam mit Fingerspitzengefühl. Aber auch Jules viele Gedanken und Überlegungen und wie sie in Frankreich so langsam zur Ruhe kommt und ihr neues Leben beginnt und einrichtet erzählt sie sehr gefühlvoll und detailreich. Ebenso wortgewaltig und bildhaft beschreibt sie die schöne Landschaft in der Provence und die Umgebung um das kleine Haus.
Die vielen Telefonate mit Jo sind wunderbare, tiefgründige Dialoge, die auch viele schöne Botschaften und kluge Ansichten enthalten.
„Ein Leben später“ ist ein bewegender und auch aufwühlender Roman über eine mutige Frau, die sich nicht brechen lässt sondern ihr Leben in die Hand nimmt und neu beginnt. Jules Geschichte hat mich sehr berührt und auch nachdenklich gemacht. Ich empfehle diesen wunderschönen Roman uneingeschränkt weiter!
Fazit: ⭐⭐⭐⭐⭐
Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Droemer Verlag und NetGalley!
Bei einem Museumsbesuch lernt sie zufällig Jo kennen, mit dem sie ins Gespräch kommt. Die beiden tauschen Telefonnummern und verabreden sich zu einem erneuten Treffen. Doch dazu kommt es nicht, denn Jule wacht nach einem erneuten Angriff im Krankenhaus auf. Der behandelnde Arzt macht ihr Mut und Jule trifft endlich die Entscheidung, ihren Partner zu verlassen. Sie möchte aber nicht in der Nähe z. B. in einem Frauenhaus bleiben sondern will weg, so weit wie möglich.
Sie erinnert sich an das Gespräch mit Jo, der sympathischen Zufallsbekanntschaft, der sie irgendwie berührt hat. Er hatte ihr von einem Haus in Frankreich erzählt, das seinen verstorbenen Eltern gehört hat und das nun die meiste Zeit leer steht. Sie ruft Jo an und bittet ihn darum, dorthin reisen zu dürfen.
Und so bricht sie alle Brücken hinter sich ab und flieht nach Frankreich, wo Freunde von Jo, die sich um das Haus kümmern, sie in Empfang nehmen.
In der malerischen Landschaft der Provence kommt Jule zur Ruhe und beginnt ihr neues Leben.
Dieser Roman hat mich von Anfang an sehr bewegt. Denn zu Beginn werden einige Ereignisse der häuslichen Gewalt geschildert, die mich geschockt haben. So etwas sollte niemand erleben müssen und ich hätte Jule am liebsten zugerufen, dass sie sich Hilfe suchen soll. Aber Jule geht ganz mutig einen anderen Weg. Sie möchte sich nicht der Gefahr aussetzen, in der sie sich vermutlich befinden würde, wenn sie ihren Partner anzeigt und die Polizei Ermittlungen aufnimmt. So geht sie nicht in ein Frauenhaus, wo sie gefunden werden könnte sondern verlässt das Land. Nur mit wenigen Dingen, die sie bei sich hat und dem Notwendigsten, das sie sich unterwegs kauft verlässt sie Wien und Österreich und fährt nach Frankreich. Für diesen Mut habe ich Jule bewundert, denn sie lässt ja alles zurück. Einzig mit ihrer besten Freundin nimmt sie telefonisch Kontakt auf, verrät aber auch ihr nicht, wo sie sich befindet, um die Freundin zu schützen.
Mit dem Ehepaar, Jos Freunde in Frankreich, findet sie neue Freunde und auch in dem kleinen Ort, in dessen Nähe das Haus liegt, wird sie freundlich aufgenommen. Und so kommt sie zur Ruhe und viele Telefonate mit Jo führen auch dazu, dass sie sich mit den Dämonen ihrer Vergangenheit auseinandersetzt. Da war die gestrenge Erziehung durch ihre Mutter, in der viel Wärme und Verständnis fehlte und der viel zu frühe Tod ihres geliebten Vaters und natürlich die schlimme Zeit mit dem Ex-Partner.
Doch Jule findet den Weg aus der Dunkelheit ihres Lebens zurück ins Licht, bis die Vergangenheit sie noch einmal einholt.
Annette Hohberg hat mich schon mit einigen ihrer früheren Romane begeistert. Auch hier ist es ihr wieder wunderbar gelungen, eine tragische Geschichte sehr emotional und eindringlich zu erzählen. Besonders das schwierige Thema der häuslichen Gewalt schildert sie einfühlsam mit Fingerspitzengefühl. Aber auch Jules viele Gedanken und Überlegungen und wie sie in Frankreich so langsam zur Ruhe kommt und ihr neues Leben beginnt und einrichtet erzählt sie sehr gefühlvoll und detailreich. Ebenso wortgewaltig und bildhaft beschreibt sie die schöne Landschaft in der Provence und die Umgebung um das kleine Haus.
Die vielen Telefonate mit Jo sind wunderbare, tiefgründige Dialoge, die auch viele schöne Botschaften und kluge Ansichten enthalten.
„Ein Leben später“ ist ein bewegender und auch aufwühlender Roman über eine mutige Frau, die sich nicht brechen lässt sondern ihr Leben in die Hand nimmt und neu beginnt. Jules Geschichte hat mich sehr berührt und auch nachdenklich gemacht. Ich empfehle diesen wunderschönen Roman uneingeschränkt weiter!
Fazit: ⭐⭐⭐⭐⭐
Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Droemer Verlag und NetGalley!
Herausgeber : Droemer HC
Erscheinungstermin : 2. Mai 2025
Auflage : 1.
Sprache : Deutsch
Seitenzahl der Print-Ausgabe : 304 Seiten
ISBN-10 : 3426449706
ISBN-13 : 978-3426449707
Kindle-Ausgabe
ASIN : B0DLJF61ZB
Herausgeber : Droemer eBook
Erscheinungstermin : 2. Mai 2025
Auflage : 1.
Sprache : Deutsch
Dateigröße : 2.0 MB
ISBN-13 : 978-3426449714
Erscheinungstermin : 2. Mai 2025
Auflage : 1.
Sprache : Deutsch
Seitenzahl der Print-Ausgabe : 304 Seiten
ISBN-10 : 3426449706
ISBN-13 : 978-3426449707
Kindle-Ausgabe
ASIN : B0DLJF61ZB
Herausgeber : Droemer eBook
Erscheinungstermin : 2. Mai 2025
Auflage : 1.
Sprache : Deutsch
Dateigröße : 2.0 MB
ISBN-13 : 978-3426449714
(Klick aufs Cover führt zur Buchseite bei Amazon *)
Außerdem von Annette Hohberg gelesen und rezensiert:
Hohberg, Annette - Ein Sommer wie dieser
Hohberg, Annette - Alles, was bleibt
Hohberg, Annette - Das unendliche Blau
Hohberg, Annette - Stellas Traum
Hohberg, Annette - Was die Nacht an den Tag bringt
Liebe Conny, eine sehr ansprechende Rezension zu dem ernsten Thema *Häusliche Gewalt* unter der so viele Frauen leiden und die sich schwer selber helfen können. Für so einen absoluten Neubeginn braucht es sehr viel Mut und Selbstvertrauen . Zum Glück spielen in diesem Roman nicht noch Kinder eine Rolle, das kompliziert so eine Situation völlig.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Angela