Cover (alle Rechte beim Verlag) |
Strafverteidiger Max Faber ist ein Supertyp – findet zumindest er selbst. Er leitet eine gut gehende Kanzlei in Berlin, kommt bei Frauen an und die Presse liebt den smarten Juristen. Dass er vor allem finanzkräftige Klienten verteidigt, die in fragwürdige Aktivitäten verwickelt sind, stört ihn nicht. Jeder Mensch hat ein Recht auf Verteidigung, und wenn die Kanzlei dabei mediale Aufmerksamkeit bekommt, umso besser.
Deswegen nimmt Faber ohne Zögern das Mandat des Hauptverdächtigen im Fall der sogenannten Philosophenmorde an. Die Presse berichtet in Dauerschleife über jenen Serienmörder, der seit Wochen sein Unwesen in der Stadt treibt und sich an den Toden berühmter Philosophen orientiert. Faber wittert kostenlose Werbung. Dass ausgerechnet die ehrgeizige Anna Sánchez-Amann den Fall verantwortet, die eine Klatschgazette jüngst zur ›heißesten Staatsanwältin Berlins‹ gekürt hat, kommt dem Juristen sehr zupass.
Doch als er und Anna sich auch außerhalb des Gerichtssaals näherkommen, bricht ein medialer Shitstorm über Faber herein. Während er feststellen muss, dass keineswegs jede Presse gute Presse ist, plant der Serienmörder bereits den nächsten spektakulären ›Philosophenmord‹ …
Ein smarter Strafverteidiger, eine ehrgeizige Staatsanwältin und
ein brutaler Serienmörder – rasant, wendungsreich, absolut fesselnd!
(Kurzbeschreibung gem. Grafit Verlag)
Leseprobe
Der Autor:
Ingo Bott, geboren 1983, hat Jura in Freiburg, Sevilla, Montevideo und Passau studiert und arbeitete zunächst mehrere Jahre am Max-Planck-Institut für internationales Strafrecht. Heute ist er als promovierter Strafverteidiger in der ganzen Bundesrepublik sowie im englisch- und spanischsprachigen Ausland tätig und berät außerdem ein Strafrechtsprogramm des Europarats.
(Quelle: Grafit Verlag)
Meine Meinung:
Mit "Das Recht zu strafen" hat der promovierte Strafverteidiger Ingo Bott sein Thriller-Debüt vorgelegt.
Eine Sonderkommission der Polizei sowie die Staatsanwältin Anna Sánchez-Amann ermitteln in den Fällen der sogenannten Philosophenmorde.
Für Anna ist es ihr erster großer Fall, den sie eigenverantwortlich leitet und man merkt ihr manchmal leichte Unsicherheiten an. Aber ansonsten ist sie eine toughe Frau, die ihren Job liebt und mit Leidenschaft und Akribie ausübt. Sie ist eine authentische und glaubhafte Figur, da sie Ecken und Kanten hat und auch Schwächen zeigt.
Der zweite Hauptprotagonist ist Strafverteidiger Max Faber. Auch er ist Jurist und insbesondere Strafverteidiger mit Leib und Seele, denn er ist der Meinung, dass jeder ein Recht auf Verteidigung hat, egal was er getan hat. Im Privatleben zeigt er ein bisschen machohafte Züge, er ist ein Frauenheld und steht gern in der Öffentlichkeit. Dennoch mochte ich ihn als Figur, weil er insgesamt sehr charismatisch und authentisch ist.
Beide Protagonisten haben mir gefallen, da der Autor sie sehr lebendig und facettenreich gezeichnet hat.
Gut gefallen hat mir auch, dass der Autor immer wieder die Gedanken, fast wie innere Selbstgespräche, der Protagonisten einfließen lässt. So bekommt man als Leser noch mehr Nähe zu den Figuren.
Die "Philosophenmorde" halten die Soko in Atem und die Ermittlungen gestalten sich ziemlich schwierig. Man kann fast sagen, dass die Ermittler lange Zeit ziemlich im Dunkeln tappen.
Dennoch ist die Story von Anfang an spannend, da ständig die Möglichkeit eines weiteren Mordes besteht.
Der Bezug zur Philosophie gibt der Story noch einen besonderen Touch.
Mit viel Liebe zum Detail erzählt der Autor einen sehr komplexen und undurchsichtigen Kriminalfall, dessen vollständige Zusammenhänge erst am Ende gänzlich klar werden. Und mit Täter und Motiv hat er mich völlig überrascht.
Die vielen juristischen Feinheiten und Details hat der Autor so eingebaut, dass auch juristische Laien sie verstehen. Ich fand diesen Teil sehr interessant und anschaulich.
Es gibt häufige Perspektivwechsel, vor allem zwischen Anwalt Faber und Staatsanwältin Sánchez-Amann sowie der Soko. Diese sind gut gesetzt und tragen zur Spannung bei. Allerdings gehen diese auch oft mit einem Wechsel der Zeitebene einher. Da gibt es Sprünge in die Vergangenheit und auch in die Zukunft. Leider sind diese nicht auf irgendeine Weise gekennzeichnet. Ich hätte mir gewünscht, dass an diesen Stellen nicht nur ein neuer Abschnitt beginnt sondern eine eindeutige Zeitangabe z. B. als Überschrift angegeben wäre. So war das oft sehr verwirrend und hat das Lesen ein bisschen anstrengend gemacht.
Insgesamt hat mich dieser Debüt-Thriller mit seinem komplexen, ausgeklügelten und undurchsichtigen Plot aber gefesselt. Die charismatischen und authentischen Protagonisten, der Bezug zur Philosophie und der mitreißende Schreibstil sorgen für spannende Lesestunden, die mit einem großen und nervenaufreibenden Showdown enden!
Fazit: 4 von 5 Sternen
Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Grafit Verlag!
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Grafit; Auflage: 1 (11. September 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3894254955
ISBN-13: 978-3894254957
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 1730 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Grafit Verlag; Auflage: 1 (8. September 2017)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B071L2XN3X
Klicks auf die Cover führen zur entsprechenden Ausgabe bei Amazon *
Liebe Conny,
AntwortenLöschendieser Titel klingt sehr vielversprechend. Ich mag es sehr, wenn man tief in die Gedankenwelt der Figuren eintauchen kann. Schön, dass dich dieses Debüt überzeugen konnte.
Liebe Grüße
Anja
Liebe Anja,
Löschenes war wirklich ein gelungenes Debüt und die beiden Protagonisten haben mir gut gefallen. Ich hoffe, das wird es weitere Bücher geben.
Mein einziger Kritikpunkt waren die nicht so gut erkennbaren Zeitsprünge.
Liebe Grüße
Conny