Cover (alle Rechte beim Verlag) |
„Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“ Gerade ist die junge Journalistin Norah von Berlin nach Wien gezogen, um ihr altes Leben endgültig hinter sich zu lassen, als ihr eine alte Bettlerin auf der Straße diese Worte förmlich entgegenspuckt. Norah ist verstört, denn ausgerechnet in der Nacht des 11. Februar ist vor vielen Jahren Schreckliches geschehen. Trotzdem tut sie die Frau als verwirrt ab, eine Irre ist sie, es kann gar nicht anders sein – bis kurz darauf ein mysteriöser Mann namens Arthur Grimm in ihrem Leben auftaucht. Bald kommt Norah ein schlimmer Verdacht: Hat sie tatsächlich allen Grund, sich an Grimm zu rächen? Was ist damals, in der schlimmsten Nacht ihres Lebens, wirklich passiert? Und kann Norah für Gerechtigkeit sorgen, ohne selbst zur Mörderin zu werden?
(Kurzbeschreibung gem. btb Verlag)
Leseprobe
Die Autorin:
Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren. Nach dem Studium arbeitete sie tagsüber als Journalistin - und schrieb nachts heimlich Bücher. 2015 erschien DIE FALLE, 2016 folgte DIE WAHRHEIT. Melanie Raabes Romane werden in über 20 Ländern veröffentlicht. Die FALLE war international eines der heißumkämpftesten Bücher der letzten Jahre, TriStar Pictures sicherte sich die Filmrechte. Melanie Raabe lebt und schreibt in Köln.
(Quelle: btb Verlag)
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Meine Meinung:
Die Journalistin Norah zieht nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten nach Wien, wo sie einen neuen Job antritt.
Nach kurzer Zeit begegnet sie in der Stadt einer Bettlerin, die ihr prophezeit, dass sie am 11. Februar am Prater aus freien Stücken und mit gutem Grund einen Mann namens Arthur Grimm töten wird.
Nora ist geschockt, denn mit dem Datum verbindet sie ein schlimmes Ereignis. Einen Mann namens Arthur Grimm kennt sie aber nicht. Sie denkt zwar viel über die Bettlerin und die Prophezeiung nach, tut sie aber zunächst als Unsinn ab. Warum sollte sie jemanden töten? Könnte sie das überhaupt?
Aus Neugier beginnt sie, die Bettlerin, die nach der Aussage spurlos verschwand, zu suchen. Und plötzlich tritt auch ein Mann namens Arthur Grimm in ihr Leben? Norah nutzt ihre journalistischen Fähigkeiten und Kontakte für Recherchen nach Arthur Grimm. Sie entdeckt eine vage Verbindung zu Arthur Grimm und leitet daraus auch ein Mordmotiv ab.
Aber ist Norah in der Lage ein Menschenleben zu beenden?
Dieser Thriller hat eine kleine Weile gebraucht, bis er mich in seinen Bann ziehen konnte.
Die Handlung beginnt, abgesehen von der unfassbaren Vorhersage der Bettlerin, ziemlich ruhig und unspektakulär.
Die Atmosphäre ist aber von Anfang an ziemlich düster. Dazu trägt einmal Norahs Stimmung bei, die nicht gerade auf einem Höhepunkt ist. Norahs Umzug nach Wien war mehr eine Flucht und sie hat mit ihrem bisherigen Leben noch nicht abgeschlossen. Daher hat sie wenig Lust, ihre neue Wohnung gemütlich einzurichten und weiß eigentlich mit sich selbst wenig anzufangen. Dadurch wirkt sie oft „zickig“, kühl und ablehnend aber auch ihre Einsamkeit in der noch fremden Stadt ist deutlich zu spüren. Außerdem spielt die Geschichte im Winter, in Wien herrschen eisige Temperaturen und die Stadt zeigt sich nicht von ihrer schönsten Seite.
Aber als Norah mit ihren Recherchen beginnt und wie zufällig, merkwürdige Dinge geschehen, baut sich allmählich die Spannung auf. Auch das Erzähltempo wird mehr und mehr rasanter, so dass ich dann plötzlich in einer Geschichte gefangen war, die sehr undurchsichtig ist und viel Raum für Spekulationen bietet.
So wie Norah ihre Recherchen voran treibt und beginnt, Verbindungen zu suchen, mögliche Verknüpfungen herzustellen und Gründe zu suchen, für einen Mord, den sie angeblich begehen wird, so setzt sich auch für den Leser langsam ein Bild zusammen.
Als ich schon dachte, das Motiv zu kennen und mich nur noch fragte, ob Norah tatsächlich zur Mörderin werden würde, wurde ich von Wendungen und Ereignissen überrascht, die ein neues Licht auf die Geschichte werfen. Und so steuert die Geschichte auf einen Showdown zu, der dann alle unglaublichen Fakten offenbart, die mich wirklich fassungslos gemacht haben. Und auch in diesem grandios inszenierten Ende hält die Autorin noch Überraschungen bereit.
Ich habe mich während des Lesens oft gefragt, was passieren müsste, damit ich selbst zur Mörderin werden könnte. Und könnte ich das überhaupt? Alleine diese Fragestellung ist schon etwas ganz besonderes und macht diesen tollen Thriller mehr zu einem Psychothriller.
Mit Norah hat Melanie Raabe eine charismatische Protagonistin geschaffen, die den Leser tief in ihre Gedanken blicken lässt. Auch das Setting des winterlichen Wien ist sehr gut gewählt, passt hervorragend zur Geschichte und sorgt für eine düstere Stimmung.
Aber am meisten hat mich die Kreativität der Autorin begeistert, bei der Konstruktion des Plot und der Auflösung mit all ihren Zusammenhängen, die völlig unerwartet war.
Sehr gut fand ich auch, dass am Ende alle Nebenhandlungen, einschließlich Ereignissen aus der Vergangenheit vollständig aufgelöst werden, so dass wirklich keine Fragen offen bleiben.
Dieser Thriller, der für mich mehr ein Psychothriller ist, hat mich auf ganzer Linie begeistert, weil das Gesamtpaket einfach stimmt. Plot, Atmosphäre, Protagonisten, Schreibstil, alles passt zusammen und fügt sich zu einem fesselnden und durchgängig spannenden Gesamtwerk zusammen, das für mich ein Highlight war!
Fazit: 5 von 5 Sternen
Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den btb Verlag
und das Bloggerportal!
Broschiert: 416 Seiten
Verlag: btb Verlag (23. Juli 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442757525
ISBN-13: 978-3442757527
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 681 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: btb Verlag (23. Juli 2018)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B07C3V863L
Klicks auf die Cover führen zur entsprechenden Ausgabe bei Amazon *
Hallo Conny
AntwortenLöschenJa, die Vorstellung zu morden hat was. Muss man aber nicht haben. Irgendwie ist mir durch die Lappen gegangen, dass die geniale Melanie ein neues Buch rausgebracht hat. Wochenende gesehen, mitgenommen. Wird eins meiner nächsten.
Wir lassen das Morden lieber, gelle?! Die Drecksarbeit sollen die anderen machen und uns unterhalten.
Liebe Grüße,
Gisela
Hallo Gisela,
Löschendas Buch braucht ein bisschen, ehe es einen richtig packt. So war es jedenfalls bei mir.
Aber über diese Frage wirst Du beim Lesen sicher noch mal nachdenken ;-)
Ich wünsche Dir tolle Lesestunden mit dem Schatten und Norah!
Ja, natürlich lassen wir das mit dem Morden und lesen nur darüber. :-) Aber die Frage fand ich schon interessant. Wenn Du es gelesen hast, verstehst Du, was ich meine.
Liebe Grüße
Conny