Cover (alle Rechte beim Verlag) |
Der Sommer der Frauen.
Maggie hat alle Mühe, für sich und ihre kleine Tochter zu sorgen. Dann erbt sie ein Strandhaus in den Hamptons und könnte auf einen Schlag alle Probleme los sein – sofern sie sich um die darin lebende 82-jährige Edith kümmert, die an Alzheimer erkrankt ist. Doch Edith hat überhaupt keine Lust, ihr Heim mit einer schlechtgekleideten Fremden und einem trotzigen Kleinkind zu teilen. Aber dann verschlimmert sich ihr Zustand, und in ihrer Not, ihre Erinnerung zu verlieren, lässt sie es zu, dass Maggie ihr hilft, ein Geheimnis ihrer Vergangenheit zu lüften. Und so erleben die so unterschiedlichen Frauen einen einzigartigen Sommer der Neuanfänge.
“Ein tragikomischer Lesegenuss und eine köstliche literarische Hühnersuppe für die Seele.“ Mary Kay Andrews.
(Kurzbeschreibung gem. Aufbau Verlag)
Leseprobe
Die Autorin:
Zoe Fishman arbeitete jahrelang in der New Yorker Verlagswelt, bevor sie mit ihrer Familie nach Atlanta zog und zu schreiben begann. Ihre Vorgängerromane wurden hochgelobt und vielfach ausgezeichnet. Zurzeit lehrt sie Kreatives Schreiben und schreibt ihren nächsten Roman.
(Quelle: Aufbau Verlag)
Meine Meinung:
Maggie ist alleinerziehende Mutter der kleinen Lucy und sorgt durch Putzjobs für den Lebensunterhalt, was nicht immer einfach ist.
Da erhält sie die Nachricht, dass ihre ehemalige Freundin Liza ihr ein Strandhaus im Ort Sag Harbor in den Hamptons vererbt hat. Dazu gehören noch gewisse Geldmittel allerdings auch die Auflage, dass Maggie sich um Lizas 82-jährige Mutter Edith kümmern muss.
Edith leidet unter Alzheimer im Anfangsstadium und Liza wollte offenbar ihre Mutter auf diese Art und Weise versorgen und gleichzeitig Maggie etwas Gutes tun.
Und so begleiten wir Maggie und die kleine Lucy in die Hamptons und erleben den Einzug bei Edith.
Edith ist von ihren neuen Mitbewohnerinnen überhaupt nicht begeistert, denn was soll sie mit einer völlig fremden Person und einem nervigen Kleinkind schon anfangen?
Außerdem ist sie davon überzeugt, dass sie derzeit keine Hilfe benötigt, auch wenn sie um ihre Diagnose weiß.
Das lässt sie Maggie in den Anfängen kräftig spüren. Sie ist nicht sonderlich freundlich, manchmal fast aggressiv gegenüber Maggie. Nur die kleine Lucy kann ihr manchmal ein Lächeln oder ein nettes Wort entlocken.
Aufmunterung und Humor bringt Ediths Freundin Esther ins Haus, die kein Blatt vor den Mund nimmt.
Doch bald merkt Edith, dass ihre Krankheit voran schreitet und sie ihre Erinnerungen immer mehr verlieren wird. Da entschließt sie sich, Maggie doch um Hilfe zu bitten, ihre Erinnerungen festzuhalten.
Die Autorin erzählt die Geschichte dieser ungewöhnlichen „Wohngemeinschaft“ zweier sehr unterschiedlicher Frauen sehr einfühlsam und gefühlvoll.
Die Krankheit Alzheimer, ihre Symptome und die Folgen daraus beschreibt sie sehr sensibel und authentisch. Ich konnte mich gut in Edith hinein versetzen, die langsam spürt, wie die Krankheit schlimmer wird und ihre Probleme größer. Sie will ihre Einschränkungen lange nicht wahr haben und versucht, sie zu überspielen, aber sie erkennt schon, dass sie alle ihre Erinnerungen verlieren wird. Aber Edith gibt nicht auf und wehrt sich gegen die große Leere in ihrem Kopf, so lange es geht.
Ich fand Edith wunderbar dargestellt und ihre Emotionen sind gut bei mir angekommen.
Auch Maggie ist als Charakter gut gezeichnet.
Die alleinerziehende Mutter, die diese Chance wahrnimmt, ein sorgenfreieres Leben führen zu können, aber gleichzeitig auch ihre Verantwortung gegenüber der kleinen Tochter und der kranken Edith wahrnehmen muss. Das ist keine leichte Aufgabe, besonders da Edith sie anfangs ja total ablehnt.
Beide Frauen erkennen aber im Verlauf der Geschichte, dass sie voneinander profitieren können, denn auch Maggie trägt emotionalen Ballast bezüglich Liza mit sich herum.
Schnell ins Herz geschlossen habe ich die kleine Lucy, die mit ihrer netten kindlichen Art humorvolle Momente in die Geschichte bringt.
Auch Ediths Freundin Esther sorgt mir ihrer geradlinigen Art für amüsante Momente und zeigt, wie wichtig eine gute Freundin sein kann.
Der erfrischende und mitreißende Schreibstil hat mich durch die Geschichte förmlich fliegen lassen. Es war sehr fesselnd zu beobachten, wie die beiden Frauen sich anfangs zusammen raufen müssen und dann voneinander profitieren können. Beide machen im Verlauf Veränderungen durch.
Der schöne Schauplatz in den Hamptons mit Meer und Strand und die sommerliche Athmosphäre geben der Geschichte eine gewisse Leichtigkeit. Verschiedene kleine Nebenschauplätze lockern das Geschehen auf und lenken auch mal vom Grundthema ab.
Insgesamt hat mich dieser Frauenroman sehr berührt und auch nachdenklich gemacht, denn wer kann oder möchte sich schon vorstellen, alle Erinnerungen zu verlieren und am Ende vielleicht nicht mehr zu wissen, wer man selbst ist. Ich mag da gar nicht drüber nachdenken.
Aber trotz des ernsten und bewegenden Themas bietet der Roman wirklich gute und fesselnde Unterhaltung mit Tiefgang und auch der Humor kommt an den passenden Stellen nicht zu kurz.
Für mich ist es ein Lesegenuss!
Fazit: 5 von 5 Sternen
Herzlichen Dank für das eBook als Rezensionsexemplar an den Aufbau Verlag
und NetGalley.
Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1. (25. April 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746633877
ISBN-13: 978-3746633879
Originaltitel: Inheriting Edith
Übersetzung: Annette Hahn
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 1728 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Aufbau Digital; Auflage: 1 (13. April 2018)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B077BT3KG2
Klicks auf die Cover führen zur entsprechenden Ausgabe bei Amazon *
Liebe Conny,
AntwortenLöschenein sehr interessanter Roman, den ich auch gerne lesen möchte. Ich habe mich bei LB dafür beworben...mal sehen, ob mir das Glück hold ist ;)
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
Löschenmir hat das Buch wirklich gut gefallen, weil es unterhaltsam war aber eben auch ein ernstes Thema verarbeitet.
Ich drücke Dir die Daumen für die Verlosung bei LB! Ansonsten gibt es das Buch auch als eBook bei NetGalley.
Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag,
Conny
Hallo Conny,
AntwortenLöschenda ich nunmehr das Buch im letzten Monat gelesen habe, möchte ich dir auch noch schnell ein paar Zeilen da lassen. Ist immer so schade, weil einfach doch zu wenig kommentiert wird.
Meine Meinung wird diese Woche auch noch online gehen. Habe also noch einen schönen Tag
LG HANNE