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Als der Debutroman des mysteriösen Autors J. Colby zur literarischen Sensation des Jahres wird, ist die junge Unidozentin Emiline neugierig, was hinter dem Hype steckt.
Doch dann entdeckt sie, dass das Buch ihre eigene unglückliche Kindheit erzählt. Was bedeutet, Jackson muss Jase sein, ihr einst bester Freund und erste große Liebe, den sie seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Zutiefst verletzt von dem Verrat macht sie sich auf die Suche, um ihn zur Rede zur stellen. Bald muss sie sich fragen, ob sie tatsächlich erfahren will, was damals geschah ...
(Kurzbeschreibung gem. Bastei Lübbe)
Leseprobe
Die Autorin:
Renée Carlino ist Drehbuchautorin und lebt mit ihrem Mann, den beiden Söhnen und einem niedlichen Hund namens John Snow Cash im sonnigen Süden Kaliforniens. Sie ist eine Leseratte, liebt Livemusik und ist ganz versessen auf dunkle Schokolade.
(Quelle: Bastei Lübbe)
Meine Meinung:
Emiline ist Dozentin an einer Uni, versucht sich selbst immer wieder mal im Schreiben und lebt mit ihrer besten Freundin Cara zusammen, die ebenfalls Dozentin ist. Sie hat eine langjährige Beziehung mit Trevor und ist eigentlich glücklich und zufrieden.
Da erscheint der Debutroman des Autors J. Colby, der überraschend ein Sensationserfolg wird. Cara verschlingt das Buch, schwärmt in den höchsten Tönen davon und gibt es Emiline zu lesen.
Diese stellt schon nach kurzer Zeit fest, dass das Buch ihre eigene Geschichte erzählt, die traurige Geschichte ihrer Kindheit, die sie bis heute nicht ganz verarbeitet hat.
Das kann nur bedeuten, dass J. Colby ihr Jugendfreund Jase sein muss, mit dem sie nicht nur Kindertage sondern auch die erste große Liebe verbindet, den sie aber mehr als 10 Jahre nicht mehr gesehen hat.
Warum hat er das getan? Emiline ist zutiefst verletzt und es gelingt ihr, Jase zu treffen, als er eine Lesung in ihrer Stadt veranstaltet. Sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen …
Emiline erzählt uns diese Geschichte selbst in der Ich-Form. Wir lesen gemeinsam mit ihr das Buch, das den Titel „All die Straßen auf unserem Weg“ trägt, und ebenfalls aus der Sicht der Protagonistin, die im Buch den Namen Emerson hat, geschrieben ist.
Das Buch im Buch erzählt die tragische Geschichte von zwei Nachbarskindern, die ihr Leben im Grunde alleine meistern müssen. Die Eltern sind entweder suchtkrank oder wollen keine Verantwortung für ihre Kinder übernehmen und kümmern sich dementsprechend nicht. Emiline und Jase erkennen nach einer Weile, dass sie beide nur sich selbst haben und sonst außer der Schule keine Konstanten in ihrem Leben, auf die sie sich verlassen können. Sie sind füreinander da, helfen sich gegenseitig so gut es geht, übernehmen Verantwortung und müssen schneller erwachsen werden, als ihnen lieb sein kann. Und es kommt, wie es kommen muss, sie verlieben sich als Jugendliche ineinander. Dann werden sie durch ein tragisches Ereignis getrennt.
Die Kapitel, die das Buch zitieren und damit die Vergangenheit erzählen und die Gegenwart wechseln sich ab. In der Gegenwart erleben wir Emilines Reaktionen auf das Gelesene, das in ihr all die traurigen Erinnerungen wachruft. Sie muss auch alleine damit fertig werden, da sie weder ihrem Freund Trevor noch ihrer Freundin Cara bisher von ihrer Vergangenheit erzählt hat.
Beide Handlungsstränge haben mich sehr bewegt. Die Vergangenheit war wirklich traurig und so etwas sollte kein Kind erleben müssen. Aber auch die Gegenwart, in der Emiline sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt, ist sehr berührend.
Man merkt, dass die Autorin auch Drehbuchautorin ist, denn ihr Schreibstil ist sehr bildhaft und inspiriert auch das Kopfkino. Außerdem gelingt es ihr hervorragend, die vielen unterschiedlichen Emotionen zum Leser zu transportieren. Ich habe mit den beiden Protagonisten gelitten, gefiebert und mich über ihre erste große Liebe gefreut. Und ich habe natürlich immer auf ein Happy End für die beiden gehofft.
Auch in der Gegenwart ist Emilines Gefühlsachterbahn gut bei mir angekommen und ich konnte ihren Zwiespalt spüren und wie sehr sie die Aufarbeitung der Vergangenheit doch aufwühlt und belastet.
Der Zufall, dass Jase als Autor gerade in Emilines Stadt weilt und sie sich so ganz leicht wiederfinden und sehen können, war vielleicht ein bisschen groß, passte aber hervorragend in die Geschichte.
Die Charakterisierung der beiden ist sehr gut gelungen und ihre Entwicklung ist für mich glaubhaft. Auch die Ereignisse nach ihrem Treffen sind für mich glaubhaft und schlüssig dargestellt.
Die Nebenfiguren bereichern die Geschichte und vor allem sind hier die beiden Tanten von Emiline zu nennen, die mir besonders gut gefallen haben.
„Nur einen Herzschlag entfernt“ ist eine berührende Geschichte über eine traurige, schwere Kindheit und eine große, tiefe Liebe, tiefgründig, romantisch, bewegend aber auch optimistisch!
Für mich war es ein Lesehighlight, denn Renée Carlino ist eine großartige Erzählerin!
Fazit: 5 von 5 Sternen
Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Lübbe Verlag
und NetGalley!
Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Lübbe; Auflage: 1. Aufl. 2020 (27. März 2020)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785726732
ISBN-13: 978-3785726730
Originaltitel: Swear on this Life
Übersetzung: Frauke Meier
Format: Kindle Ausgabe
Dateigröße: 2471 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Bastei Entertainment; Auflage: 1. Aufl. 2020 (27. März 2020)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B07ZQ852JW
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Hallo liebe Conny,
AntwortenLöschennachdem die letzten sieben Wochen büchertechnisch an mir vorbeigezogen sind, freue ich mich gerade darüber, dass du mit deiner Rezension meine Aufmerksamkeit auf ein Buch lenkst, das mir sonst unbekannt geblieben wäre. Es wandert sofort auf meinen Wunschzettel. Danke dafür.
Liebste Grüße, Hibi
Hallo liebe Hibi,
AntwortenLöschenwie schön, dass ich Dich mit der Rezi neugierig auf das Buch machen konnte.
Nachdem mir im letzten Jahr "Dieser eine Augenblick" von der Autorin so gut gefallen hatte, musste ich das neue Buch unbedingt lesen und es war wunderbar.
Die Autorin hat einen schönen Schreibstil und konnte mich berühren.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Feiertag, ein schönes Wochenende und einen schönen Wonnemonat Mai!
Liebe Grüße
Conny