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          Bildrechte beim Verlag 
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  Zum Inhalt:
  Wenn die Zeiten stürmisch sind, darfst du deinen inneren Kompass nicht
    verlieren! 
1962: Raus in die große Welt, das ist Claras Ziel.
    Nachdem die junge Fotografin während der Unruhen in Schwabing mit der
    Polizei aneinandergeraten ist, kehrt sie München den Rücken und macht sich
    gemeinsam mit ihrer Freundin Sanni auf nach Hamburg. Dort gelingt ihr der
    Sprung in die Redaktion einer angesehenen Zeitung. Aber nicht jedem ist
    recht, dass eine Frau hier Karriere macht, und nach einem Artikel über den
    Umgang mit der Nazivergangenheit kommt es zum Eklat. Immer an ihrer Seite
    stehen ihr Sanni, die als Mannequin die Laufstege der Welt erobert, und
    Maria, die ihren Verlobten in Neapel zurückgelassen hat, und sich den Traum
    von einem eigenen Café erfüllt. Die Freundinnen lassen sich nicht
    unterkriegen und suchen neue Wege, um für Gerechtigkeit und ihren Traum vom
    Glück zu kämpfen. 
   
   
  Weitere Teile:
   
   
  Die Autorin:
  Theresia Graw wurde 1964 in Oberhausen geboren. Nach ihrem Studium der
    Germanistik und Kommunikationswissenschaft war sie als Reporterin und
    Moderatorin für verschiedene Privatsender tätig, bevor sie zum Bayerischen
    Rundfunk wechselte. Neben ihrer Tätigkeit als Journalistin schreibt sie
    Romane. »So weit die Störche ziehen« ist ihr persönlichstes Buch, in dem sie
    die Geschichte ihrer aus Ostpreußen stammenden Familie mit einer fiktiven
    Handlung verwebt. Theresia Graw hat zwei erwachsene Kinder und lebt in
    München.
  (Quelle: Ullstein Verlag)
   
   
  Meine Meinung:
  Vorliegend handelt es sich um den dritten Teil der sogenannten
    „Gutsherrin-Saga“.
Man kann diesen Teil auch ohne Vorkenntnisse lesen
    aber es macht sicherlich mehr Freude, wenn man die beiden vorherigen Teile
    kennt.
Während es in den ersten beiden Bänden vorrangig um Dora Twardy,
    die ehemalige Gutsherrin aus Ostpreußen, und ihre große Liebe, den
    Fotografen Curt von Thorau, ging, steht nun Doras Ziehtochter und Curts
    leibliche Tochter Clara im Mittelpunkt.
Wir befinden uns Anfang der
    1960er Jahre und Clara möchte in die Fußstapfen ihres Vaters treten und
    studiert Fotografie. Sie verliebt sich in den charismatischen Freddy und die
    beiden geraten gemeinsam in die Unruhen in Schwabing, wo sie auch mit der
    Polizei in Konflikt geraten.
Claras Freundin Sanni arbeitet in der
    familieneigenen Bäckerei und soll beruflich auch der Familientradition
    folgen. Doch Sanni träumt von einer Karriere als Model und Schauspielerin
    und verehrt als Vorbild Marilyn Monroe. Als Sanni endlich 21 Jahre alt wird
    und damit volljährig überredet sie Clara, mit ihr gemeinsam nach Hamburg zu
    gehen und dort einen Neuanfang zu wagen. Die beiden verschwinden bei Nacht
    und Nebel und trampen der Freiheit entgegen.
Dino und seine Schwester
    Maria, beide aus Italien, nehmen die beiden jungen Frauen mit. Dino betreibt
    eine Pizzeria in Hamburg und Maria will ein Jahr in Hamburg verbringen, Dino
    im Lokal helfen und dann zurück nach Italien gehen zu ihrem Verlobten,
    heiraten und Kinder bekommen.
Theresia Graw lässt uns sehr
    lebendig am Leben dieser drei jungen Frauen teilhaben. Maria wird schnell
    zur dritten Freundin im Bunde und die Pizzeria von Dino wird ihr
    Treffpunkt.
Wir erleben wie Clara, die von einem Job als Journalistin
    träumt, auf die Widerstände gegen berufstätige Frauen in dieser Zeit trifft.
    Die wirklich wichtigen Jobs waren den Männern vorbehalten und so wird sie
    zunächst nur Schreibkraft in einem Verlag bzw. einer Redaktion.
Sanni
    wird durch einen Zufall als Model entdeckt und kommt ihrem Traum ein Stück
    näher. Und Maria träumt auf einmal von einem eigenen Café und arbeitet
    darauf hin, ihren Traum zu erfüllen.
Es hat große Freude gemacht
    die drei Freundinnen zu begleiten wobei der Schwerpunkt auf Clara liegt.
    Ihre Erfahrungen in der Zeitungsbranche, die gar nicht so sind, wie sie sich
    das vorgestellt hat. Doch tapfer hält sie durch und dann eröffnet sich ihr
    tatsächliche eine Chance als Journalistin zu arbeiten. Sie kann ihr Talent
    unter Beweis stellen und tut dies auch in Wort und Bild, denn die Fotografie
    ist immer noch ihre Leidenschaft, auch wenn sie ihr Studium nicht abgeschlossen hat.
In wirklich wunderbarer Weise
    bettet Theresia Graw die fiktiven Geschichten um die drei Freundinnen in die
    realen historischen Ereignisse ein. Dabei beweist sie wieder einmal, wie gut
    sie recherchiert, denn alles wird authentisch geschildert. Wir erleben den
    Kennedy-Besuch in Berlin, später das Attentat auf ihn, den Mauerbau in
    Deutschland, die Miniröcke von Mary Quant, die Sanni auf dem Laufsteg
    vorführt und natürlich auch die Beatles bei ihrem legendären Auftritt in
    Hamburg.
Aber auch die Stimmung des Aufbruchs dieser Zeit besonders
    unter den jüngeren Menschen wird gekonnt dargestellt. Die Erfindung der
    Anti-Baby-Pille, die Musik dieser Zeit, Frauen die in Berufe strömen und
    nicht mehr nur Hausfrau sein wollen, all das sind Themen, die aufgegriffen
    werden.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt aber auch auf den Frankfurter
    Auschwitzprozessen. Clara erhält die Chance als Journalistin von dort zu
    berichten während ihr Jugendfreund Leo als einer der Staatsanwälte sogar
    beteiligt ist. Die Grauen der Konzentrationslager der Nationalsozialisten
    wurden mir hier noch einmal vor Augen geführt und berichtet, dass manche
    Menschen damals durch diese Prozesse erstmals von diesen Grauen erfuhren.
Theresia
    Graws lebendiger und emotionaler Schreibstil ist mitreißend und hat mich nur
    so durch die Seiten fliegen lassen.
Es ist ihr wunderbar gelungen, die
    damalige Zeit mit all ihren Facetten lebendig werden zu lassen und durch
    ihre drei Protagonistinnen die Stimmung und das Gefühlsleben der Menschen
    darzustellen.
Ich habe mit allen drei jungen Frauen mitfühlen können,
    gespannt ihr jeweiliges Leben verfolgt und für sie gehofft, dass sich ihre
    Träume erfüllen.
Dieser dritte Teil der „Gutsherrin-Saga“ ist ein
    sehr gelungenes Zeitbild der frühen 1960er Jahre. Ich habe diese Zeitreise
    sehr genossen und wurde durch Aufbruchstimmung, viele lebendig geschilderte
    Ereignisse und drei tolle Protagonistinnen wunderbar unterhalten. Gerne
    empfehle ich nicht nur diesen dritten Teil sondern die gesamte Saga!
Fazit:
    ⭐⭐⭐⭐⭐
Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar
    an den Ullstein Verlag und NetGalley!
 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
  Herausgeber  :  Ullstein Paperback; 1. Edition (1. Juni 2023)
Sprache
     :  Deutsch
Broschiert  :  608 Seiten
ISBN-10  : 
    3864932076
ISBN-13  :  978-3864932076  
 
 
 
 
Kindle-Ausgabe
ASIN  :  B0BJW7LPZ4
Herausgeber  :  Ullstein eBooks (1. Juni 2023)
Sprache  :  Deutsch
Dateigröße  :  4204 KB  
 
 
 
 
 
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